...ist nach meiner Überzeugung dasjenige, dass Konsenslösungen bei Konflikten eigentlich immer möglich sind; es geht nicht um die typische antagonistische Grundeinstellung nach Gewinner und Verlierer, bzw. das prinzipielle Framing von Gegnerschaft /Opposition zur anderen Partei, sondern der kreativen Suche nach WIN-WIN Lösungen im juristisch vorgegebenen Rahmen der Rechtsordnung für eine konfliktfreiere Gestaltung der Zukunft für beide Parteien eines Streits. Vielfach verhindert ex-zentrisches Denken, gedankliche Verstrickung oder auch ein Machtgefälle gute Lösungen und begrenzt so auch den Handlungsrahmen für eine flexiblere Gestaltung der Zukunft auf höherer Stufe. Die juristische Methode mit der Suche und Durchsetzung von Anspruchspositionen ist nach meinem Verständnis oft nicht sehr gut darin, konfliktträchtige kompetitive Situationen des geschäftlichen Alltags dauerhaft zu befrieden, unterstützt sie doch vielfach ein Positionsdenken, welches Gegenpositionen geradezu denklogisch entstehen lassen. Sie hat natürlich auch oft ihre Berechtigung, das ist klar! Unser Recht ist sehr ausdifferenziert und klug. Aber viel zu häufig wird Recht gegeneinander angewendet anstatt eine koexistierende WIN-WIN Lösung im (Geschäfts-)leben anzustreben, auch so lässt sich nämlich unsere Rechtsordnung interpretieren. Ziel ist eine faire Einigung, in der sowohl das Recht wie auch die persönlichen Wertvorstellungen der Kontrahenten einen Platz haben. Die Kombination von Recht und Mediation in meiner Methode rechtmediativ
bedeutet einen anderen Umgang mit dem Recht: In dieser Anwendung verstehe ich das Recht nicht als Kampfmittel sondern als Ordnungs-, Werte- und Leitsystem, das Orientierungen gibt, innerhalb dessen man kreative Lösungen finden kann.